Am Samstag, dem 20. September, war Maria-Valentina Westermann bei der Minilernkreis-Jahrestagung in Oberhümmerich zu Gast, um mit Nachhilfelehrkräften und Lerntherapeuten genau diese Fragen zu diskutieren. Die Lernserver-Förderung ist zwar seit vielen Jahren fester Bestandteil der Arbeit etlicher Minilernkreis-Standorte, aber Neues gibt es trotzdem immer wieder zu entdecken. Besonders gespannt waren die Teilnehmer auf Einblicke in das TIGRO-Förderprogramm von Dr. Silvia Pixner und auf die neuen Lernserver-Angebote rund um das Thema Vorläuferfähigkeiten.
Angeregt wurde beratschlagt, wie dem enormen Förderbedarf nachgekommen werden kann, der vor allem hinsichtlich der Basiskompetenzen immer sichtbarer wird. Aus der Praxis wurde berichtet, dass sowohl Eltern als auch Nachhilfelehrer zunehmend merken, wie sich mangelnde Lese-Rechtschreibfähigkeiten auf alle Schulfächer auswirken, auch unabhängig von einer LRS-Diagnose. Wo also ansetzen, wenn es an der Basis noch bröckelt?
Was es für eine qualitativ hochwertige Unterstützung braucht, da waren sich alle Teilnehmer einig, sind Förderkräfte mit Know-how, die den individuellen Lernstand und -weg des einzelnen Kindes in den Blick nehmen und eine inhaltlich abgestimmte Förderung gewährleisten, die auch für die Eltern keine Blackbox ist. Denn gerade auf die Eltern wird es in Zukunft ankommen: Unabhängig von Deutschnote, LRS-Diagnose und der Frage nach Nachteilsausgleich und Notenschutz wird der Fokus auf den tatsächlichen Kenntnisstand der Kinder in Sachen Lesen und Schreiben wichtiger. Dabei kommt auch die außerschulische Förderung ins Spiel – nicht erst, wenn es fast schon zu spät ist.
Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war die Schnittstelle zwischen Kindergarten und Grundschule. Mangelnde Vorläuferfähigkeiten erschweren es Kindern und Lehrkräften mehr und mehr, sich auf die in der Grundschule zu vermittelnden Inhalte einzulassen. Auch in diesem Bereich ist die Qualifizierung von Erziehern, Förderkräften und Lehrkräften unverzichtbar.
All das wird das Lernserver-Bildungsprojekt auch in Zukunft beschäftigen – Sie können also gespannt bleiben. Und wir freuen uns, diese neuen Herausforderungen mit so vielen engagierten Lehrkräften, Förderkräften, Lerntherapeuten, Eltern und Ehrenamtlichen mit viel Schwung und Sorgfalt anzugehen.