Fehler als Re­ssour­ce – die Münsteraner Recht­schreib­analyse

Ob lediglich zur Leistungsmessung oder als Grundlage für einen individuellen Förderplan oder eben für eine echte, dem Einzelfall gerecht werdende Förderung – mit der Münsteraner Rechtschreibanalyse profitieren Lehrkräfte, Förderkräfte und Eltern von einer einfachen Testung mit flexiblen Anschlussmöglichkeiten.

von Schulämtern anerkannt
kostenloses Screening für Schulen
6 Teststufen (für alle Alters- und Kompetenzstufen)
einfache und schnelle Testung
handschriftlich oder computergestützt durchführbar
automatische Auswertung

Die Münsteraner Rechtschreibanalyse gibt eine ausgesprochen detaillierte Rückmeldung und ermöglicht einen fundierten diagnostischen Blick auch auf schwächere Lernende.

Beate Haid
Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Weingarten
Testung

Testung

Das Lückendiktat

Für eine ausführliche Analyse über Stärken wie Schwächen der Schülerinnen und Schüler wurden die Lückendiktate so konstruiert, dass die Kinder vor Rechtschreib-Entscheidungen gestellt werden, in denen sie die ihnen bekannten Strategien anwenden sollen. Spezielle Brückenwortschätze basieren auf den curricularen Richtlinien aller Schulstufen und Schulformen, wurden aber im Hinblick sowohl auf rechtschreibschwächere wie auch stärkere Lerner so modifiziert, dass Rückschlüsse über die bereits vorhandenen Rechtschreibkompetenzen gewonnen werden können – für eine Förderung, die wie ein eigens gefertigtes Zahnrad an dem jeweiligen Lernstand ankoppelt.

[Zur Testdurchführung] [Kosten]

Handschriftlich oder online?

Die Testung kann handschriftlich oder online über eine Bildschirm-Tastatur durchgeführt werden. Der Vorteil der unkomplizierten handschriftlichen Testung ist die Sensibilität gegenüber Unsicherheiten im Schreibprozess als solchem.

Gerade die Testung schwächerer Schülerinnen und Schüler wird auf diese Weise aussagekräftiger und präziser.

[Mehr dazu...]

Die richtige Teststufe

Die Lernserver-Testung wird einer zunehmend heterogenen Schülerschaft gerecht, indem die einzelnen Teststufen sich zwar an den Klassenstufen mit ihren jeweiligen Anforderungen orientieren, aber eine flexible Anwendung, ausgerichtet am Lernstand des Schülers, zulassen.

Ziel der Testung ist es, sinnvolle Fördermaßnahmen abzuleiten. Indem die MRA Unter- wie Überforderung vermeidet, fällt kein Kind durchs Raster.

Wir übernehmen die Testeingabe

Auf Wunsch kann die Eingabe der Testwörter vom Lernserver-Team übernommen werden. Hierfür benötigen wir lediglich die beschriebenen Testbögen, die Sie uns postalisch oder als Scan bzw. Foto zuschicken können.

[Kosten]

Diagnose

Diagnose

Die Auswertung

In einer Eingabemaske werden die vom Kind gemachten Fehler einfach übertragen; die Auswertung erfolgt binnen weniger Sekunden. Die Rechtschreibfähigkeiten werden im Hintergrund auf 233 Fehlerkategorien hin überprüft und auf 15 übersichtliche Kernbereiche heruntergebrochen.

Damit können selbst Schreibungen, die auf den ersten Blick nur Wortruinen sind, wichtige Informationen entnommen werden. Eine Datenbank mit mittlerweile 30 Millionen Kinder-Schreibungen, komplexen Algorithmen, KI-gestützten Auswertungstools und vor allem die ständige Überprüfung durch unsere Fachdidaktiker und Sprachwissenschaftler machen diese Feinanalyse möglich. Kinder und Jugendliche werden also nicht in Schubladen gesteckt, sondern es wird in jedem Einzelfall zu einer idealen Förderung verholfen.

Förderempfehlung

Neben der quantitativen Einordnung der Rechtschreibfähigkeiten werden qualitative Aussagen über den Förderbedarf des einzelnen Kindes getroffen. Nicht immer bedeutet eine unterdurchschnittliche Leistung nämlich, dass auch eine umfassende Förderung notwendig ist, und umgekehrt kann auch bei einem relativ hohen Leistungsstand eine Förderung in einzelnen Bereichen sinnvoll sein.

Symbolische Ampeln erlauben eine sofortige Einordnung sowohl der Rechtschreibkompetenz als auch des Förderbedarfs.

Grundlegender und Regel-Bereich

Die Fehlerkategorien teilen sich auf in jene, die dem grundlegenden, also dem Basis-Bereich zugeordnet werden, und jene, die den orthographischen Bereich betreffen. Hat ein Kind beispielsweise noch Schwierigkeiten bei der Laut-Zeichen-Zuordnung, der Wahrnehmung akustischer Unterschiede oder der Speicherung von Mehrfachbuchstaben wie ng, chs oder ei, ist es wenig sinnvoll, mit der Förderung gleich bei der Groß-Kleinschreibung oder der Konsonantenverdopplung anzusetzen.

Die in dieser Form einzigartige Differenzierung in Basis- und Regelbereich gibt selbst in der Sekundarstufe oder in der Berufsschule Auskunft über mitgeschleppte Lernlücken, die womöglich grundlegendere Fördermaßnahmen nötig machen.

Das Leistungsprofil

Ein Leistungsprofil gibt der Lehr- oder Förderkraft präzise Auskunft darüber, was das Kind bereits beherrscht und welche Bereiche ihm noch Schwierigkeiten bereiten. Auf einen Blick wird sichtbar, welchen Fehlerkategorien die einzelnen Schreibungen zugeordnet werden, welche Themenbereiche mehr und welche weniger fehlerbehaftet sind, wo das Kind im Vergleich zu anderen steht und wie eine eventuelle Förderung aussehen sollte.

Beispiel für ein Leistungsprofil

Normierung

Für die Teststufen 1/2-5/6 bietet der Lernserver eine Normierung an. Diese ist das Ergebnis der Auswertung einer repräsentativen Auswahl von rund 70.000 im Klassenverbund erhobenen Förderdiagnosen, die zwischen 2005 und 2008 im Rahmen der Münsteraner Rechtschreibanalyse (MRA) an deutschen Grund- und weiterführenden Schulen durchgeführt wurden.
Auf diese Weise werden signifikante Aussagen über den absoluten Leistungsstand eines Kindes im Vergleich zu verschiedenen Vergleichsgruppen ermöglicht.

Die Lernserver-Normierung stellt nach wie vor den sinnvollen Maßstab für einen idealtypischen Erwerbsprozess von Rechtschreibkompetenzen dar.

Hinweis: Für die Stufe 7+ liegt keine Normierung, wohl aber eine Förderempfehlung mit Ampel-Symbolik vor.

Hintergrund

Hintergrund

Fehler als Denkleistungen

Fehlschreibungen sind nicht einfach nur „falsch“. Ganz im Gegenteil stellen sie etwas durchweg Wertvolles dar, weil sie in aller Regel das Ergebnis einer kreativen Denkleistung sind. Das in jedem Fehler steckende Bemühen samt dem verborgenen (Teil-)Wissen herauszuholen, lohnt sich allemal. So dürfen sich die jüngeren oder älteren Menschen mit Fug und Recht ernstgenommen fühlen statt einfach nur als Versager, eine nicht zu unterschätzende Quelle für neuen Mut und frische Lernmotivation.

Fehler als Ressource

Und in inhaltlicher Hinsicht? Es wäre schlicht fahrlässig, das bereits vorhandene Wissen und Können einfach zu ignorieren. Eine echte, umfassende Analyse von Fehlschreibungen verschafft doch gerade Aufschluss über den konkret vorliegenden Förderbedarf: Welche Strategie wurde angewandt? In welcher Phase des Schriftspracherwerbs genau kam der Lernprozess ins Stocken? Was wurde nur halb oder womöglich ganz und gar nicht verstanden?
So entscheidend diese Fragen für eine sinnvolle, effektive Förderung sind, so schwierig sind sie für Lehrkräfte zu beantworten, erst recht mitten im ohnehin stressigen Unterrichtsalltag.

Präzise Fehleranalyse als Entlastung

Lehr- und Förderkräfte, aber auch Lerntherapeuten wie Eltern an genau dieser Stelle zu entlasten, ist Anliegen des Lernservers. Mit der wissenschaftlich abgesicherten und langjährig praxiserprobten Münsteraner Rechtschreibanalyse kann präzise Auskunft darüber gegeben werden, wo die Förderung ansetzen muss, um möglichst schnell sichtbare Erfolge zu erzielen.

Die Lernserver-Testung berücksichtigt jede einzelne Stelle im Wort und kann auf diese Weise selbst Schreibungen wie cäatsnwags viele verschiedene, durchaus überraschende und umso hilfreichere Informationen entnehmen. Eine solch akribische Analyse händisch vorzunehmen, ist für Lehrkräfte nicht leistbar ? und doch ist sie für eine zielführende Förderung unverzichtbar. Selbst für gestandene Lerntherapeuten stellt sie eine wertvolle Unterstützung dar.

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Handschriftliches Lückendiktat oder Online-Testung?

Zwar ist die handschriftliche Version der Münsteraner Rechtschreibanalyse für Lehrkräfte nach wie vor das Mittel der Wahl zur Testung der Rechtschreibfähigkeiten; der Lernserver bietet aber auch eine Online-Testung mit automatisierter Auswertung an.

Dass wir auch im digitalen Zeitalter Lehr- und Förderkräften noch immer die handschriftliche Testung empfehlen, hat damit zu tun, dass der Handschrift eines Kindes ungleich mehr Informationen zu entnehmen sind, als dies bei der Online-Testung der Fall wäre. Es ist ein großer Unterschied, ob man sich zwischen bereits dargestellten Buchstaben entscheiden muss oder ob diese erst noch selbst zu Papier zu bringen sind. Die handschriftliche Testung reagiert also auch sensibel auf zunehmend verbreitete Probleme mit der Handschrift, auf die falsche Spiegelung von Buchstaben oder Schwierigkeiten mit Um- und Zwielauten.

Es gibt aber natürlich auch gute Gründe für die Online-Testung. Vor allem bei weniger rechtschreibschwachen Kindern oder Jugendlichen kann diese Version eine gute Wahl sein, wenn Lehrkräfte durch die automatische Auswertung Zeit sparen möchten. Auch Kombinationen aus Online-Testung für stärkere und handschriftlicher Testung für schwächere Schülerinnen und Schüler sind möglich – unser Beratungsteam hilft Ihnen gerne bei der Entscheidung für ein Testinstrument.

Einsatz im DaZ-Bereich

Die Lernserver-Materialien eignen sich explizit auch für den Einsatz im DaZ-Bereich. Die Teststufe kann flexibel angepasst werden, sodass auch Lernende, die das Deutsche noch nicht sicher beherrschen, Fördermaterialien erhalten, die genau dort ansetzen, wo ihnen wichtige Bausteine fehlen.

Struktur und Aufbau der Schriftsprache werden nicht zuletzt durch den Zusammenhang von Phonetik und Orthographie durchschaubar gemacht, was Sprechen, Schreiben und Lesen in der neuen Sprache ungemein erleichtert. 

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